Forschungsverbundvorhaben „Verwertungsnetzwerk RecycleWind - resilient und selbstlernend“
Zusammen mit dem Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH und der Universität Bremen ist brands & values teil des Forschungsverbundvorhabens „Verwertungsnetzwerk RecycleWind - resilient und selbstlernend“.

Ausgangslage
Windenergieanlagen sind hochwertige, komplexe Produkte aus einer Vielzahl von Materialien. Die ersten Anlagen erreichen heute das Ende ihres Produkt-Lebenszyklus oder werden im Zuge des Repowering durch leistungsfähigere Typen ersetzt. Die Recyclingfähigkeit wurde sowohl bei den Altanlagen als auch bei den Neuanlagen bisher nicht betrachtet.
Ziele des Vorhabens
Das Ziel des Vorhabens „RecycleWind 2.0“ ist die Konzeption und Anwendungssimulation eines selbstlernenden Verwertungsnetzwerks zur ressourcenschonenden Lenkung der Stoffströme für hochwertige und insbesondere langlebige Produkte am Beispiel von Windenergieanlagen. Es besteht als ein sozio-technisches System aus zwei verknüpften Elementen: dem Verwertungssystem und dem Akteursnetzwerk. Im Gegensatz zu bestehenden Steuerungsansätzen über feste Verwertungsquoten wird hier auf ein anpassungsfähiges Konzept der Selbststeuerung gesetzt, in dem sich die Anreize zur Verwertung jeweils aus aktuellen Rahmenbedingungen und Akteurskonstellationen ergeben. Das Vorhaben soll dazu beitragen, dass
das Ziel Deutschlands, ressourceneffizienter zu wirtschaften, schneller erreicht werden kann,
der Produktverantwortung auch bei langlebigen Produkten effizient über den gesamten Lebensweg Geltung verschafft werden kann,
die Akteure in den Stoffstromsystemen dabei eigenverantwortlicher handeln,
die Umweltrelevanz von Produkten über ihren gesamten Lebensweg bewertet werden und mit ihnen auch verantwortlich am Lebensende umgegangen werden kann
neue wissensbasierte Methoden in komplexen Stoffstromsystemen dabei eingesetzt werden und daraus Dienstleistungen abgeleitet und entwickelt werden.
Die Schwerpunkte des Projekts liegen in der Erforschung und Entwicklung von wissenschaftlich abgesicherten Methoden der Selbststeuerung in Stoffstromsystemen, der Simulation von möglichen Anwendungen und der Konzeptentwicklung von geeigneten Dienstleistungen für diesen neuartigen Ansatz eines derartigen Netzwerkes.
Projektergebnisse
Folgenden Ergebnisse des Vorhabens werden erwartet:
Die Erstellung eines EPD-Formats (Umweltproduktdeklaration) am Beispiel Rotorblätter, das die Recyclingfähigkeit der Produkte berücksichtigt (EPD-plus)
Stoffstrommodelle zur Beschreibung und Bewertung von Prozessketten und Stoffströmen über den gesamten Lebensweg auf Basis einer zentralen Produkt-Datenbank
Agentenbasierte Modellierungen zur Abbildung der Handlungsoptionen und deren Auswirkungen unter Berücksichtigung der Interessen der Akteure im Bezug auf die Zielformulierung des Verwertungsnetzwerkes
Anpassung und Konkretisierung der im vorangegangenen Vorhaben erarbeiteten Struktur für ein Verwertungsnetzwerk im Rahmen einer möglichen Gütegemeinschaft RecycleWind
Die Vorteile gegenüber bisherigen Systemen werden wie folgt gesehen:
Schaffung einer für das Recycling sinnvollen und notwendigen Produktdeklaration für Betreiber und Verwerter
Aufbau und Pflege eines Akteursnetzwerks entlang der Prozessketten und des Produkt-Lebenswegs anstelle von isoliert Handelnden
ein sich intern selbstregulierendes System statt externer Vorgaben von außen
ein flexibel auf Änderungen von Randbedingungen reaktionsfähiges System statt einem auf starren Rahmenbedingungen basierenden System
eine fachliche und monetäre Bewertung der Recyclingfähigkeit schon bei Zulassung der Produkte anstelle der ausschließlichen Betrachtung der Betriebseigenschaften der Anlagen und Bauteile
verlässliche und transparente Geschäftsgrundlagen für Produzenten, Windparkbetreiber und die Aufbereitungs- bzw. Recyclingwirtschaft durch die begleitende Dienstleistung statt ungeregelter Fall-zu-Fall-Vorgehensweisen
Schaffung einer Plattform zur Wahrnehmung der Produktverantwortung für langlebige Produkte mit eigenverantwortlichen Zielvorgaben bzgl. der Schaffung von geschlossenen Kreisläufen und Recyclingquote
Fördermittelgeber
Dieses Vorhaben (FKZ: AUF0009) wird von der Bremer Aufbau-Bank GmbH mit Mitteln aus dem „Programm zur Förderung angewandter Umweltforschung AUF“ der bremischen Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau
und mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
gefördert.
Projektpartner
Teil des Forschungsverbundvorhabens „Verwertungsnetzwerk RecycleWind - resilient und selbstlernend“ sind:
Laufzeit
01.08.2020 – 31.01.2022
Ansprechpartner
Tobias Brinkmann, tobias.brinkmann@brandsandvalues.com
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu dem Forschungsvorhaben sind auf der Webseite des Vorhabens unter http://www.recyclewind.hs-bremen.de/ zu finden.